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Das Filter: Wochenend-Walkman vom 13.5.2017 mit Thurston Moore, Moon und Tobias.

Thurston Moore – Rock N Roll Consciousness

Alles so toll. Kurze Sprachlosigkeit. Thurston Moore ist der lebende Beweis dafür, dass man nie für etwas zu alt ist, wenn man etwas wirklich liebt und will. Er ist und bleibt einer der größten (Indie-)Musiker aller Zeiten. „Rock N Roll Consciousness“ ist ein unprätentiöses und klug geerdetes Meisterwerk. Von nichts zu viel, von nichts zu wenig. Das muss mit Erfahrung und mühsam erlangter Grandesse zu tun haben. Chapeau.

 

Moon – Industrie & Zärtlichkeit

Hier ist nichts laut, nichts upfront. Vielmehr im besten Sinne klein, zerbrechlich, getaucht in ein tiefes Kunterbunt, eine Patina, wie sie sonst nur Seenotwarnraketen über dem Pazifik an den Himmel zaubern können. Moon indes gehen nicht unter. Sondern sampeln lieber Paul Hardcastle’s „19“ und lassen sich von Lerosa remixen. Episch. Eines der besten House/Elektro/Elektronik-Alben dieses Jahres bislang.

Tobias. – Eyes In The Center

Die einzelne Bausteine von „Eyes In The Center“ sind Berghain’sche Geläufigkeit: kristallene Hi-Hats, sich langsam über den Loop schiebende Filter, vor, zurück, laut, leise, wabernd und – das ist neu auf Album drei – selten auf den Punkt. Melodien schöpfen sich aus Konstruktion und Dekonstruktion eines unscharfen, düsteren Gesamtbildes. Eine Platte, die auch in Ermangelung eines Floors einfach durchrauscht, der man ob gigantischer Detailverliebtheit einfach zuhören möchte. Sich kreativ an Techno abarbeiten ist auch 2017 noch möglich. Wer hätte es gedacht?

© Das Filter, Wochenend Walkman, 13.5.2017, Text:

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