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Das Filter: Wochenend-Walkman 21.1.2017 mit Arandel, The Flaming Lips und Bonobo

Arandel – Aleae

Es ist schließlich das fünfte und finale Stück, dass alle Dämme brechen lässt. Ein von britischer Ambient-Elektronika der 90er-Jahre inspirierter Jam – geklaute Sounds inklusive – trifft auf die unfassbarsten Blade-Runner-Zitate von Vangelis. Episch lang, episch gut, episch Augen öffnend, zusammengehalten von einer pulsenden Bassdrum. Da schieben selbst die Weltraumverächter ihre rasenden Falken aus der Garage in die Auffahrt für eine Intensivwäsche: guten Flug!

 

 

The Flaming Lips – Oczy Mlody

The Flaming Lips waren aber schon immer mehr als die Stockhausens des Indie. Sie sind auch immer eine großartige Band gewesen, mit großen Songs, immer an der Kante, nie angepasst. Und das ist auch bei dem neuen Album „Oczy Mlody“ nicht anders, das wieder mit der Produzentenlegende Dave Fridmann (Weezer, Sparklehorse, Mercury Rev, Mogwai, Low, MGMT, The Delgados, Tame Impala) aufgenommen wurde. Die perfekte psychedelisch-synästhetische Farbtapete für den hartkratzigen Januar.

 

 

Bonobo – Migration

Auf „Migration“ verschmilzt das Beste beider Vorgänger zu neuer Qualität. Schon der Opener bringt mit hauchzarten Vocals und organisch klingenden Drums die Wärme von „Black Sands“ zurück, mit Rhye legt sich schließlich die wohlige Melancholie über den Hörer, in der man sich lieber gern badet, alsdass sie belastet. Beides bleibt, auch dann, wenn die Percussion vertrackter wird, wenn sich die in Afrika verwurzelten Gesänge von Innov Gnawa über das Sounddesign von Simon Green schieben oder der Beat sich in Richtung House begradigt. Spliff und Wein anywhere? Einzig der Song an Seite mit Nick Murphy (fka Chet Faker) könnte dieser ansonsten wunderschön daherrauschenden Platte egaler nicht sein.

 

 

 

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