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Das Filter: Wochenend-Walkman 11.2.2017 mit Richard von der Schulenburg, Alex Wiley und Vermont

Richard von der Schulenburg – Wanderung durch Wald und Flur

Von der Schulenburgs Exkursionen sind gänzlich analoge, sehr ambiente Arbeiten für Synthesizer. Ein Tatbestand, der in Zeiten des Modular-Hypes erstmal keine Sensation darstellt, musikalisch aber als eine solche gehandelt werden darf. Schulenburg lässt zwar die Maschinen ordentlich rauschen, seine düsteren, zugleich leichten Stücke können aber viel mehr als nur Atmosphäre. Anstatt gewollter Deepness hinterherzulaufen, schleicht sich immerzu angenehme Melodiösität in die Stücke, und eine Art krautige Grundstimmung. Beides verliert sich erst mit dem vorletzten Track „Distant Breathing“ – von hier an scheinen die Maschinen dann endgültig in einer eigenen Sprache miteinander zu kommunizieren.

Vermont – II

Eine Hardware-basierte Exploration im Ambient, Krautrock und Wave. Let the machines talk. Moog Prodigy, Arp Odissey, Juno, Prophet, Rhodes – ein illustrer Gerätepark, den die beiden Geeks, da angesammelt haben und auch wieder wird von beiden konsequent der Dancefloor umschifft. Stattdessen Balearisches, Cosmic, Gitarren, Soundtracks, analoge Bleeps. Unprätentiös, ein Album in dem es nach Studio mieft, ein Tagtraum mit Synthesizern.

 

Alex Wiley – Village Party III: Stoner Symphony

Alex Wiley klingt immer distanziert – von seinen eigenen Lyrics, von seinen eigenen Songs – als ob er die eigenen Bars schon (oder erst?) beim Einrappen ins Mic auf der Metaebene betrachtet. Erstklassig wird die Platte schließlich durch die UK-inspirierten Beats, die nicht selten im brachialen Gegensatz zum Rap stehen. Bis hierhin das beste Rap-Album 2017.

© Das Filter, Wochenend Walkman, 11.2.2017 • SOUNDS – Text: Redaktion

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