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Das besondere Konzert: NOW! Prismen: Go/ Werke von Hillborg , Scelsi, Murail, Kishino, Saariaho.

Gondwana, das mikrotonale Orchesterwerk von Tristan Murail war namensgebend für das erste Konzert im Rahmen des Essener NOW! Prismen Festivals für Neue Musik.

Die Musik von Tristan Murail ist gemeinhin als Spektralmusik bekannt. Philosophisch betrachtet ist sie ein Flechtwerk wechselseitig wirkender Klangereignisse, der Versuch den Klang in sein Spektrum aufzuspalten und in einem mystischen Farbenspiel leuchten zu lassen. Sein Orchesterwerk „Gondwana“ evoziert den vorzeitlichen Riesenkontinent – der sich in die Kontinente Südamerika und Afrika spalten wird – in seinen Dimensionen. Verzaubernd und bewegend zugleich wirkt „Mouyayoum“ von Anders Hillborg, das bisweilen an Steve Reichs Minimalismus denken lässt. Unversiegbar fließen dagegen die Gesänge in Giacinto Scelcis „Tre canti sacre“, flankiert von „Oltra mar“ von Kaija Saariaho. Als Uraufführung steuert Malika Kishino einen „Chant“ bei, der vielstimmig einen Text in seine Klang- und Bedeutungsspektren zerlegt und zu einem Chor/Orchester-Gesang strahlend neu verbindet.


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Anders Hillborg
„Mouyayoum“ für 16-stimmigen gemischten Chor

Giacinto Scelsi
„Tre canti sacri“ für Chor a cappella

Tristan Murail
„Gondwana“ für Orchester

Malika Kishino
„Chant“ für Chor und Orchester

Kaija Saariaho
„Oltra mar“ für Chor und Orchester

ChorWerk Ruhr
Bochumer Symphoniker
Leitung: Florian Helgath

Aufnahme vom 23. Oktober 2015 aus der Philharmonie Essen

© WDR 3, Konzert, 25.1.2021

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