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„Bewegung ins Unendliche“ Die mobilen Klangnetze des Komponisten Bernd Franke Mit Stefan Fricke

Der Komponist Bernd Franke (1959 in Leipzig geboren) arbeitet mit mobilen musikalischen Strategien, die sowohl aleatorische Aspekte beinhalten wie eine den traditionellen Werkbegriff sprengende Kombinationstechnik durch das Überlagern verschiedener auch eigenständiger Kompositionen.

Sein mehrteiliger Zyklus „Solo Xfach“ aus den achtziger/neunziger Jahren, geschrieben für die unterschiedlichsten Instrumentalformationen, ist Joseph Beuys gewidmet. Und dessen berühmt gewordener Essay „Die soziale Plastik“, in denen der Künstler seinen „erweiterten Kunstbegriff“ auf die Gesellschaft überträgt, war für die Ästhetik des Musikers Bernd Franke ein wesentliches Initial. Die Kommunikation zwischen den Interpreten und ihre Eigenverantwortung ist den Werken deutlich eingeschrieben, um so das Werden der Musik ebenso zu thematisieren wie das Ergebnis. Ein Resultat, das durch diese Dramaturgie besticht und dennoch nicht außer Acht lässt, dass Musik immer schon mehr war als nur ein Diskurs ihres Materials.


© HR 2, neue Musik, 30.10.2019

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