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„Balladeering“ Die Rekonstruktion der Träume mit Karl Lippegaus

Der Gitarrist aus Kopenhagen versteht sich auf die Kunst der Ballade. Seine Stücke gleichen Stimmungsbildern und laden zur Kontemplation ein. Nach seinem großartigen Trio mit dem Bassisten Thomas Morgan und dem Drummer Joey Baron bildete Jakob Bro mit dem norwegischen Trompeter Arve Henriksen und dem Drummer Jorge Rossy ein neues Trio.

„Uma Elmo“ heißt ihre CD, die das allererste Treffen der drei in Lugano dokumentiert. Ab 2014 entstanden große Alben wie „Gefion“, „Streams“ und „Bay of Rainbows“, seitdem gehörte das Jakob Bro Trio zu den begehrtesten Liveacts, bevor Covid-19 den Reisedrang des Gitarristen jäh stoppte. Die Musik der neuen Platte „Uma Elmo“ mit Titeln wie „Slaraffenland“ entstand unter dem Zeichen des Lockdowns. Jakob Bro verbrachte viel Zeit daheim und ließ sich dafür von seinen Kindern inspirieren.

Wenig bekannt sind frühere hervorragende Alben Jakob Bros beim dänischen Kleinlabel Loveland, für die er Bill Frisell und Paul Motian gewinnen konnte. Sein filigranes melodisch einfallsreiches Spiel wusste schon sein Mentor Lee Konitz sehr zu schätzen. Konitz sagte, er habe keinen Namen für Jakobs Musik – sie sei weder Folk noch Jazz oder Rock, für ihn sei es ein einziges „Balladeering“.

© NDR Kultur, Round Midnight, 23.4.2021

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