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Acht Brücken – Musik für Köln: Staatliches Symphonieorchester Estland

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“Ich habe ein Lamento geschrieben, aber nicht für die Toten, sondern für die Lebenden, die sich mit dem Schmerz und der Hoffnungslosigkeit der Welt auseinandersetzen müssen“, schrieb Arvo Pärt über sein “Lamentate“.

Die Inspiration dazu kam ihm durch ein Kunstwerk von Anish Kapoor, das sich mit dem Leid des Marsyas befasst: Marsyas ist ein Satyr aus der griechischen Mythologie, der sich brüstete, schöner die Flöte zu spielen als Apollo selbst. Zur Strafe für seine Hybris wurde er bei lebendigem Leib gehäutet. Arvo Pärt versucht, in seinem musikalischen Echo auf das Kunstwerk, die Brutalität und Intimität des Schmerzes gleichermaßen darzustellen. Ein Leid ganz anderer Art beschäftigte Galina Ustwolskaja: Sie musste aus äußerster materieller Not heraus Musik komponieren, die wesentlich besser mit der Sowjet-Ästhetik zu vereinbaren war als ihre sonstigen Werke. Die beiden Poeme für Orchester nahm sie nachträglich dennoch in ihren Werkkatalog auf.

Arvo Pärt                                           

“Lamentate“ für Klavier und Orchester

Galine Ustwolskaja                                    

Sinfonische Poeme Nr. 1 und 2           

Olga Scheps, Klavier                                     
Staatliches Symphonieorchester Estland
Leitung: Bas Wiegers                 

Aufnahme vom 5. Mai 2016 aus der Kölner Philharmonie