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„Absurde Märchen“ Die Musik des Ernő Király

Um seine „absurden Märchen“ zu erzählen, entwickelte der serbo-ungarische Musiker Ernő Király (1919–2007) ein eigenes Klangalphabet, baute neue Musikinstrumente und verband Volksmusik mit Maschinenklängen.

Von Michael Kunkel

Eine Sendung über einen vielfältig intermedialen Musikkosmos im toten Winkel der Musikgeschichte.

Der serbo-ungarische Musikethnologe, Komponist, Improvisator, Dichter, Zeitungs- und Radiomann Ernő Király brachte als „Ahnvater der Noise-Ästhetik“ (Zsolt Sőrés) Volksmusik und Maschinenklänge zusammen, erfand neue Instrumente wie das Citrafon oder das Tablofon, die ihm den Ruf eines jugoslawischen Harry Partch einbrachten. Der Musikpionier entwickelte zusammen mit seiner Frau, der Dichterin Katalin Ladik, neue klangpoetische Formen und offene intermediale Konzepte. In der Abgeschiedenheit der Wojwodina lebend und wirkend, blieben seine „Absurden Märchen“ außerhalb der nordserbischen Vielvölkerprovinz bis heute fast unerhört.


© HR 2, Neue Musik, 8.2.2018

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