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68 – Das neue Hörspiel: „Die Maschine“ Von Georges Perec

Siri, Cortana und Alexa zum Trotz: Noch immer tun Computer sich schwer mit der Komplexität der Sprache. Wie könnte sich dann erst eine computergestützte Gedichtanalyse vor 50 Jahren angehört haben?

In George Perecs Hörspiel wurde 1968 der Versuch unternommen, die Arbeitsweise eines Computers zu simulieren. Die Aufgabe: „Wanderers Nachtlied“ (Über allen Gipfeln ist Ruh) von Goethe systematisch zu analysieren und aufzugliedern. Schnell wird deutlich, dass dieses Spiel über die Sprache nicht nur die Arbeitsweise einer Maschine beschreibt, sondern auch, wenngleich verborgener und subtiler, den inneren Mechanismus der Poesie aufzeigt. Das Ergebnis ist verblüffend: ein Riesenjux, ein Sprachspiel, das sich selbst, Goethe und das Publikum auf den Arm nimmt.

„Die Maschine“

Von Georges Perec
übersetzt aus dem Französischen von Eugen Helmlé
Technische Realisierung: Eduard Kramer und Barbara Bergmann
Regie: Wolfgang Schenck
Redaktion: Thomas Leutzbach
Produktion: SR/WDR 1968

© WDR 3, Hörspiel, 15.11.2018

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