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„Überjazz“ 25 Jahre Underkarl

Wenn eine Jazzband 25 Jahre lang existiert, darf man sie wohl eine Institution nennen. Doch zu Underkarl will dieses Wort nicht recht passen. Dieser „Ausnahmeband“ (Der Spiegel) fehlt alles, was Institutionen in der Regel auszeichnet – Würde, Formalismus, Berechenbarkeit.

Von Hans-Jürgen Schaal

Die Band des Kölner Bassisten Sebastian Gramss bietet sogar eher das Gegenteil: Sie ist ein ständiger Unruheherd, die verkörperte Infragestellung aller Jazz-Sicherheiten, ein Schreckgespenst der Puristen und Traditionalisten. Underkarl stellen den Jazz auf den Kopf und wieder auf die Beine, sie haben Jazzklassiker auseinandergenommen und neu zusammengesetzt und sogar die Musik von Johann Sebastian Bach gleichsam „frisch durchgerührt“. Das Ergebnis ist Jazz über Jazz – oder einfach „Überjazz“. Underkarl – eine Institution der intelligenten Verunsicherung.

„Selten seit Frank Zappa waren Anarchie und Disziplin, Ohrwurm und Schrilles, Jazz und Rock so stimmig vereint“ (Rolling Stone).

© SWR 2, NOWJazz, 1.6.2017

Ledbetter/Lomax/Evans:
Ella Speed/CD: Jazzessence
Underkarl

Albert Mangelsdorff:
Albert/CD: Jazzessence
Underkarl

Charlie Parker:
Donna Lee/CD: 20th Century Jazz Cover
Underkarl

Abba/Ellington/Zappa:
Dancing Queen/Caravan/Eat That Question/CD: Maraton
Underkarl

Sebastian Gramss:
Muse Mutation 13/CD: Goldberg
Underkarl

Sebastian Gramss:
Mutation 20/CD: Goldberg
Underkarl

Sebastian Gramss:
Mutation 14/CD: Goldberg
Underkarl

Sebastian Gramss:
Teeempö/CD: Homo Ludens
Underkarl

Sebastian Gramss:
Die 190 Strophen der gemeinen Singamsel/CD: Homo Ludens
Underkarl

Thelonious Monk:
Evidence/CD: Time Tunnel 25
Underkarl

Miles Davis:
Freddie Freeloader/CD: Time Tunnel 25
Underkarl

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