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„So viele Träume“ Das Sendungsbedürfnis des Felix Rexhausen // Von Thomas Pfaff

„Schon immer saß – einer inoperablen Geschwulst gleich – in Rexhausen ein Traum davon, wie das Leben in der Welt wohl sein müsste“, schreibt der Journalist, Autor und Satiriker Felix Rexhausen in seinem eigenen Nachruf – mehr als 20 Jahre vor seinem Tod. Ein Vorreiter der Schwulenbewegung.

Von Thomas Pfaff

Seine WDR-Glosse ‚Mit Bayern leben‘ provoziert 1963 den ersten großen bundesdeutschen Satireskandal. Im Buch ‚Lavendelschwert‘ beschreibt Rexhausen einen fiktiven Umsturzversuch Homosexueller gegen die spießig-rigide Nachkriegsrepublik. Darin befreit er den Begriff ‚Schwul‘ von seiner disk riminierenden Bedeutung und wendet ihn als positive Eigenbezeichnung an. Das Anecken wird Felix Rexhausen zum Lebensprinzip. Eine Zeit lang hat er damit großen Erfolg. Später weniger. Auf jeden Fall hört er sich gern reden, und weiß das auch: „Er aß jeden Morgen Orangenmarmelade auf Quark und jeden Nachmittag Kuchen, er empfand die meisten Leute als langweilig, außer wenn sie ihm zuhörten. Er galt als Satiriker. Er ist tot.“

 

© Redaktion: Leslie Rosin; Produktion DLF/SWR 2017

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