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„Salomé und die Schleier der Lust“ Von Harry Lachner

Ob als Bild von Bild von Aubrey Beardsley, Gustave Moreau, Tizian oder Franz von Stuck: die Szene der Salome mit dem abgetrennten Kopf des Täufers Johannes hat sich eingebrannt in unser kollektives Gedächtnis.

Von Harry Lachner

Doch auch die Literatur und die Musik thematisierten die Legende ihres verführerischen Tanzes – von Oscar Wildes Drama, das Richard Strauss in eine Oper verwandelte, über Gustave Flaubert bis zu Georg Britting. Eine Legende, historisch nicht verbürgt, aber eine, die die untrennbare Verwandtschaft von Sexualität, Gewalt und Tod so eindringlich und exotisch illustriert wie kaum eine andere. Für den Autor Joris-Karl Huysmans war sie gar die „unsterbliche Göttin der Hysterie“, eine verruchte Femme Fatale, die der männlichen Logik folgend einen schrecklichen Tod starb. Dennoch – oder gerade deshalb – figurierte Salome einen vor allem für das späte 19. Jahrhundert prägenden Ästhetizismus, unter dessen Oberfläche sich die komplexe Struktur des Begehrens entschlüsseln lässt.

 

 

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© SWR 2, Musikpassagen, 11.2.2018

 

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