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„Plastikmüll“ Ist die Kunststofflawine noch zu stoppen?

Von Miriam Stumpfe

Plastik ist bunt, Plastik ist praktisch und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch Plastik ist auch der Müll, den wir nicht mehr loswerden.
Kunststoffreste schwimmen im Meer, verstopfen die Mägen von Schildkröten, strangulieren fischende Seevögel. Die Reste unseres Plastikwahns zersetzen sich in winzige Körnchen und bedecken den Meeresgrund. Erst vor kurzem zeigten britische Forscher, dass das meiste Plastik unsichtbar am Meeresgrund liegt – und deswegen bisher kaum entdeckt wurde. Dazu kommen Kunststofffasern aus Fleecepullis und Funktions-Shirts, die unsere Waschmaschinen täglich in die Kanalisation schwemmen, oder die berüchtigen Kunststoffkügelchen aus Peeling-Cremes: Kläranlagen können das Plastik nicht aus dem Abwasser herausfiltern, es landet am Ende in unseren Flüssen. Auch in Bayern gibt es kaum einen See oder Fluss, der frei von Mikroplastik ist.
Forscher finden immer mehr Belege, wie Plastik noch in die kleinsten Winkel unserer Ökosysteme dringt. Doch die Versuche der Politik, gegen Plastikmüll vorzugehen, erscheinen angesichts der Dimensionen des Problems lächerlich. Das zeigt nicht zuletzt der von der EU-Plastiktütenbann: die Einkaufstüten, um die es dabei geht, machen nur einen Bruchteil unserer Plastikproduktion aus, doch selbst hier wurde mit harten Bandagen um Ausnahmeregelungen gekämpft. Unser Wirtschaften und Leben ist auf Plastik gebaut – doch wenn wir nicht gegensteuern, wird es Böden, Wasser und Umwelt auf Dauer verseuchen.  

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