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„Maia Barouh“ Konzertmitschnitt vom 8. März 2018, Kulturzentrum Schlachthof, Bremen // Rikki und Band

Sie lebt zwischen den Welten und hat eine erstaunliche stilistische Offenheit. Mit der Tradition Japans ist sie eng verbunden, und ihre Konzerte sind immer kleine Spektakel, da sie auch gerne als Paradiesvogel auftritt.

Aufgewachsen ist sie zwischen zwei sehr verschiedenen Kulturen. Maia Barouh hat das stets als selbstverständlich angesehen – und als Bereicherung. Die Mutter eine japanische Malerin, der Vater ein namhafter französischer Musiker (der Komponist, Sänger und Produzent Pierre Barouh) – da lag es nahe, dass sich Maia Baraouh früh für künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten interessierte.

Lange Zeit war sie es gewohnt, zwischen Tokio und Paris zu pendeln. Heute lebt die Sängerin und Flötistin in London, und genießt das kosmopolitische Flair ihrer neuen Wahlheimat. Ursprünglich hatte Maia Barouh Klavier gelernt und sich mit klassischer europäischer Musik auseinander gesetzt. Als sie ihren Vater auf eine Reise nach Brasilien begleitete, entdeckte sie während einer Studiosession die Flöte für sich. Mehr und mehr erweiterte sich ihr musikalischer Horizont. Schließlich landete sie im Umfeld der Underground-Kunst-Szene von Tokio, spielte sich in Straßenbands frei und begleitet schrille Performance-Acts. Diese Lehrjahre präparierten sie für eine Karriere als Solokünstlerin.

Stilistische Offenheit

Typisch für Maia Barouh wurde eine erstaunliche stilistische Offenheit, die es bis heute schwer macht, ihren Sound einzuordnen. Wenn sie selbst von „Electro-Roots-Pop-Punk“ spricht, unterschlägt das die subtileren Einflüsse aus unterschiedlichen Kulturen. Prägend ist bis heute ihre tiefe Verbindung zu – teils uralten – japanischen Stilistiken, vor allem Vokalstile. Japan ist in mehrfacher Hinsicht ein ständiges Thema für sie. Auf die Nuklearkatastrophe von Fukushima reagierte sie zum Beispiel, indem sie Lieder jener Region in ihr Repertoire aufnahm. Maia Barouh-Konzerte sind nicht nur musikalisch mitreißend, sie sind auch kleine Spektakel, tritt die bewegungsfreudige Sängerin und Flötistin doch gerne als fantasievoll gestylter Paradiesvogel auf.

Ergänzt wird der Mitschnitt von einer Aufnahme mit der japanischen Sängerin und Songwriterin Rikki und Band aus dem Bremer Sendesaal, die am 11. Juni 2005 entstand.

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© Bremen 2, Sounds In Concert, 10.5.2018

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