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Kammermusik-Festival Witten 2017 „Schöner kratzen mit Gummischweinen“

Eine tönende Wundertüte aus Witten: Warum zeitgenössische Kammermusik doch noch eine Zukunft hat, war bei den 49. Tagen für neue Kammermusik zu erleben.

Von Marco Frei

Die zeitgenössische Kammermusik ist nicht tot – allen durchaus ketzerischen Behauptungen zum Trotz. Die einstige Königsgattung der klassischen Musik wird heutzutage allenfalls sträflich ignoriert oder totgeredet: von einem in weiten Teilen mut- oder ideenlosen Musikbetrieb, aber auch von einer zusehends rückwärtsgewandten Musikpublizistik.

Beide reagieren mit ihrer merklichen Zurückhaltung auf den ständig wachsenden Finanz- und Popularisierungsdruck und setzen stattdessen verstärkt auf «massenwirksame» Stücke und Gattungen. Das Neue hat es da generell schwer, neue Kammermusik erst recht.

Lebendige Vielfalt

Gleichwohl geriert sich die Szene selber, wie zum Beweis des Gegenteils, ausgesprochen frisch und lebendig. Das zeigte sich jetzt wieder bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik, dem nach wie vor einzigen Festival mit diesem ausschliesslich zeitgenössischen Gattungsschwerpunkt, seit 1969 durchgeführt in der einstigen Hochburg der Stahlindustrie.

Fast alle Veranstaltungen sind in diesem Frühjahr rege besucht, bisweilen bilden sich sogar Warteschlangen. Überdies sitzen im Publikum keineswegs ausschliesslich spröde Neue-Musik-Spezialisten, sondern überraschend viele jüngere Besucher. Und nicht zuletzt sind es vor allem die jüngeren Komponisten, die in diesem Jahr ganz besonders glänzen.

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© NZZ, Feuilleton, 15.5.2017

„Wittener Tage für neue Kammermusik 2017“ Die Konzerte vom 5.5.2017

„Wittener Tage für neue Kammermusik 2017“ Die 4 Konzerte vom 6.5.2017

„Wittener Tage für neue Kammermusik 2017“ Die Konzerte vom 7.5.2017

 

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