„Jazzin‘ the Black Forrest“ Vor 50 Jahren wurde das Label MPS gegründet
1968 schlug im kleinen Schwarzwaldort Villingen eine historische Stunde des deutschen Jazz: Der Tonmeister und SABA-Erbe Hans-Georg Brunner-Schwer gründete das Plattenlabel „MPS Records“. Es sollte ausschließlich seiner bevorzugten Musik, dem Jazz vorbehalten sein. Die Abkürzung „MPS“ stand für „Musikproduktion Schwarzwald“.
Von Odilo Clausnitzer
HiFi-Liebhaber aber machten daraus schnell „Most Perfect Sound“, denn die Klangqualität der Platten genügte höchsten Ansprüchen. Wichtiger Grundstock des Labelkataloges wurden Aufnahmen, die Brunner-Schwer mit dem Starpianisten Oscar Peterson bei Hauskonzerten in seinem eigenen Wohnzimmer gemacht hatte. Andere international namhafte MPS-Künstler wurden die „Singers Unlimited“, Monty Alexander, die Kenny Clarke-Francy Boland Big Band oder George Duke. Aber auch deutsche Musiker wie Albert Mangelsdorff, Volker Kriegel und Joachim Kühn veröffentlichten hier. 1983 verkaufte Brunner-Schwer das Label; bis dahin waren gut 500 Produktionen erschienen. Die Sendung unternimmt einen Streifzug durch den historischen Labelkatalog.
© SWR 2, Jazztime, 7.4.2018