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„Ich spieße die Zeit mit der Feder auf“ Eine Lange Nacht über Virginia Woolf

Unbestritten zählt Virginia Woolf (1882 – 1941) zu den Großen der literarischen Moderne. Früh nimmt sie die Herausforderung an, mit ihrem Schreiben dem neuen Jahrhundert gerecht zu werden.

Von Astrid Nettling

„Ich will alles Nutzlose, Abgestorbene, Überflüssige eliminieren: dem Augenblick ganz geben, was immer er enthält.“

Von Kindheit an ist sie oft krank und übernervös. Seelische Krisen zwingen sie, als Schriftstellerin zu pausieren. Trotz all dieser Probleme hat sie ein beeindruckendes Oeuvre geschaffen. Neun Romane – darunter „Mrs. Dalloway“, „Zum Leuchtturm“, „Orlando“, „Die Wellen“, viele Essays, in denen sie sich mit literarischen Fragen beschäftigt, aber ebenso mit spitzer Feder in die männerdominierte Welt ihrer Zeit hineinsticht. Unzählige Briefe und Tagebücher kommen hinzu.

Brillant, witzig, boshaft, zugleich nachdenklich und freimütig gewährt Virginia Woolf so Einblicke in ihre ebenso fragile wie dem Leben zugewandte Persönlichkeit. Lange stemmt sie sich gegen die in ihr lauernden Abgründe. Zudem überschatten Krieg und Zerstörung die letzten Jahre ihres beschwerlichen Lebens: „Wenn der Krieg nicht wäre, dann würde ich immer weiter nach oben schweben, in diese erregende Schicht, in der man so selten lebt.“

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„Ich spieße die Zeit mit der Feder auf“ – Eine Lange Nacht über Virginia Woolf von Astrid Nettling,
mit: Klaus Reichert, Anglist, Essayist und Herausgeber der Fischer Werkausgabe von Virginia Woolf.
Es sprachen: Sprecher: Birgitta Assheuer, Andrea Wolf, Verena Buss, Kathrin Hildebrand, Walter Sittler, Rudolf Guckelsberger.
Regie: Stefan Hilsbecher.
Redaktion: Dr. Monika Künzel.

© Deutschlandfunk, Lange Nacht, 30.9.2017/22.10.22

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