Radiotipps

Hörfunktipps KW 7 Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen

Montag, 13. Februar 2017

 

Musik-Panorama  •  21:05 – 22:50 Uhr  •  Deutschlandfunk

TonLagen Hellerau 2016

Mikro Makro Meta

Werke von Pablo Galaz, Gilberto Mendes, Héctor Moro, Ramón Gorigoitia, Xavier Benguerel und Mauricio Kagel

Musik im Liegen

Am Mikrofon: Barbara Eckle

Antworten auf Identitätsfragen liegen selten auf der Hand, zumal für Menschen mit Wurzeln in verschiedenen Kulturen, wie die MusikerInnen des Projekts Mikro Makro Meta wissen. Viele von ihnen sind in Europa wie in Südamerika heimisch. Die fünf Komponisten, die ebenfalls auf beiden Kontinenten verwurzelt sind, finden an unterschiedlichsten Orten Möglichkeiten, der Identitätsfrage im globalisierten Zeitalter zu begegnen: in der Vielstimmigkeit der Stadt, in einer ausgestorbenen Sprache oder im Blick durchs Hubble-Weltraumteleskop. Eine utopische Sphäre zwischen Klang und Musik, zwischen Natur und Mensch beleuchtet indessen der Kanadier Simon Martin, wenn er die liegenden Konzertbesucher in der kontemplativen Welt seiner Kunstmusik für Streichquartett versinken lässt.

 

Freispiel  •  00:05 – 01:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Vernetzt denken
Hörspiel von Pia Hierzegger
DKultur 2012/38’23
Onkel Donald wohnt mit Freundin Therese und seinen drei Neffen auf dem Land. Jeden Tag geht er über die »letzte schöne Wiese weit und breit« zur Arbeit. Eines Tages soll die Wiese bebaut werden. Donald will sie retten: »Die Dinge gehören denen, die sie lieben.« Doch auf dem Amt zählt die Liebe nicht. Auch als das neue Haus höher werden soll als die umliegenden, prüft die Behörde nicht. Onkel Donald trinkt zu viel. Therese verlässt ihn, ein Neffe wird Anhänger einer pseudopolitischen Verschwörungstheorie. Aus Ohnmacht, Zumutungen und engen Horizonten entwickelt sich eine Katastrophe.

 

Zeitfragen. Feature  •  19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Aussage gegen Aussage?

Über den schwierigen Umgang mit Vergewaltigungsvorwürfen

Von Thilo Schmidt

Sexuelle Gewalt, vor allem gegen Frauen, ist verbreiteter als viele glauben: Zehn Prozent der deutschen Frauen erleben Studien zufolge sexuelle Gewalt. Nach anderen Studien ist jede siebte Frau einmal in ihrem Leben vergewaltigt worden. Die wenigsten Fälle landen vor Gericht. Dort stellt sich ein großes Problem, denn Männer werden auch zu Unrecht sexueller Übergriffe bezichtigt. Wem soll man warum (nicht) glauben, und wo verlaufen die Grenzen der Kriminologie und der Strafverfolgung?

 

 

Dienstag, 14. Februar 2017

 

Das Feature  •  19:15 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Mali: Mit Waffen Frieden schaffen?

Von Bettina Rühl

DLF 2017

Der westafrikanische Wüstenstaat Mali steckt seit einem Militärputsch 2012 und der anschließenden Besetzung des Nordens durch mehrere bewaffnete, überwiegend islamistische Gruppen in einer schweren Krise. Trotz eines Friedensabkommens vom Sommer 2015 kommt das Land nicht zur Ruhe. Dabei versucht das Ausland offiziell alles, um den Krisenstaat zu stabilisieren und den islamistischen Terrorismus zu bekämpfen: durch Militäreinsätze und Entwicklungshilfe. An der UN-Mission MINUSMA ist auch die Bundeswehr beteiligt, ebenso an einerAusbildungsmission der Europäischen Union für die malische Armee. Parallel dazu ist Frankreichs Armee unter eigenem Kommando in Mali und den benachbarten Staaten präsent. Warum findet das Land keinen Frieden – ist der Einsatz von Waffen der falsche Weg?

 

Konzert  •  20:03 – 22:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Eröffnungsfestival der Elbphilharmonie Hamburg

Aufzeichnungen vom 11.1.–12.2.2017

Statt knapp 100 Millionen hat sie weit über 800 Millionen Euro gekostet, sieben Jahre später als geplant ist sie fertig – und sie ist ein philharmonisches Wunderwerk geworden, beeindruckend in der Ansicht, faszinierend im Klang. Die Elbphilharmonie ist schon jetzt ein neues Wahrzeichen der Hansestadt, sie wird ›Beschleuniger‹ des Musiklebens und Magnet für die Musiker. Ein einzigartiger Bau, mit drei fantastisch klingenden Sälen, einer Orgel, die »alles kann« und von der lettischen Organistin Iveta Apkalna eingeweiht wird. Es ist eine grandiose Herausforderung, dieses Projekt zu bespielen und langfristig entsprechend Angebote zu machen, die auch bezahlbar sind. Es ist aber auch eine Chance, neues Publikum dauerhaft zu gewinnen. Nach einem Monat Elbphilharmonie ziehen wir schon einmal eine Eröffnungsbilanz – und hoffen, dass die Euphorie lange währen wird und die Hamburger stets volle Säle haben werden.

 

 

Mittwoch, 15. Februar 2017

 

Querköpfe  •  21:05 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Kabarett, Comedy & schräge Lieder

Talentschau verliebt

Humor zwischen Bett und Bühne

Paare im Kabarett

Von Anja Buchmann, Sascha Verlan und Almut Schnerring

Sie teilen Bett und Bühne. Und natürlich den Humor – Paare im Kabarett. Fast pünktlich zum Valentinstag kommen in der ›Querköpfe Talentschau‹ junge Künstlerpaare, die in der Szene derzeit durchstarten. Nicht nur gemeinsam, sondern auch jeder für sich. Fee Badenius und René Sydow, Liese-Lotte Lübke und Philipp Scharrenberg lassen uns hinter die Kulissen ihrer Beziehung schauen. Und erzählen, wie man sich trotz vollem Tourplan die Liebe und den Humor erhält.

 

Konzert  •  20:03 – 21:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Trinitatiskirche Wolfenbüttel

Johann Rosenmüller

Sieben Vertonungen des ›In te domine speravi‹

Ensemble Weser-Renaissance

Leitung: Manfred Cordes

Er wurde im Vogtland geboren und studierte in Leipzig, aber viele Jahre verbrachte Johann Rosenmüller in Italien. Erst 1682 fand er als Hofkapellmeister am Hofe von Herzog Anton Ulrich zurück in die deutschsprachige Region. Für das Konzert zum 400. Geburtstag Rosenmüllers wurden sieben Kompositionen ausgewählt, die allesamt die ersten Verse des 70. Psalms zur Grundlage haben. Was auf den ersten Blick eintönig erscheinen mag, entpuppt sich als ein wahres Kaleidoskop kompositorischer Ideen. Rosenmüller arbeitet mit wechselnden Sängerkombinationen und einer überaus fantasievollen Motivik auch in den teilweise virtuosen Instrumentalpartien.

 

 

Donnerstag, 16. Februar 2017

 

Historische Aufnahmen  •  22:05 – 22:50 Uhr  •  Deutschlandfunk

Ein neues Lied wir heben an

Die Choräle von Martin Luther im Spiegel von Gedenkjahren

Am Mikrofon: Rainer Baumgärtner

Die Feier von runden Jubiläen des Reformationsbeginns und der Geburt Martin Luthers brachte stets auch seine Rolle als Inspirator der Kirchenmusik ins Spiel. Bereits vor dem Reformationsjubiläum von 1917 wurde ein Männerchor mit dem bekanntesten Lutherlied ›Ein feste Burg ist unser Gott‹ auf Platte gebannt. Aufnahmen dieses Werkes häuften sich fortan, auch anlässlich der Luther-Gedenkjahre 1933 und 1946. Die wenig systematische Herangehensweise änderte sich beim Reformationsjubiläum 1967 und vor allem beim Lutherjahr 1983, als speziell in der DDR geschickt konzipierte Schallplatten herausgebracht wurden. In dieser Epoche wurde eine Vielzahl an frühen Luther-Vertonungen entdeckt und es fand eine Hinwendung zum historischen Instrumentarium statt.

 

Zeitfragen. Feature  •  19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Blüten auf Zeitreise

Von Humboldts Herbarien zu modernen Samenbanken

Von Volkart Wildermuth

In Berlin ruht ein Schatz der Biologie: Herbarien, die Alexander von Humboldt auf seiner Südamerika-Expedition angelegt hat, getrocknete Pflanzen aus Pharaonengräbern, Früchte und Samen aus der ganzen Welt. An den Sammlungen lässt sich die Kolonialgeschichte ebenso nachverfolgen wie die unterschiedlichen Blickwinkel der west- und ostdeutschen Botanik in der Zeit bis zum Mauerfall. Die kunstvoll konservierten Blätter und Blüten sind keine toten Museumsstücke. Sie dienen Forschern als Vergleich für die Veränderungen der Ökosysteme und sind damit hochaktuell.

 

 

Freitag, 17. Februar 2017

 

On Stage  •  21:05 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Deutscher Song Contest 2016

Wortgewalt von Alex Döring bis Lucie Mackert

Am Mikrofon: Thekla Jahn

Messerscharf analysiert der Münchner Liedermacher Alex Döring seine Umgebung und konterkariert die treffsicheren Pointen mit leicht verdaulichem Gitarrenpop. Er gewann den Deutschen Song Contest 2016, gefolgt von Christina Scherrer aus Österreich. Die Schauspielerin und Cantatrice bewegt sich zwischen Moritat, politischem Lied und Cabaret noir. Das Duo Die Halbe Wahrheit hat sich auf Heldengesänge für Verlierer und Liebeslieder für Einsame spezialisiert. Kammerrock trifft hier auf verwegene, nie kitschige Schnulzen. Und Nachwuchspreisträgerin Lucie Mackert brilliert mit charmanter, surrealer Textmetzgerei.

 

Länderreport  •  13:30 – 14:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

40 Jahre Widerstand gegen Pläne für Atommüll-Endlager

Der Protest gegen Gorleben

Von Dietrich Mohaupt

Am 22. Februar 1977 verkündete der damalige niedersächsische Ministerpräsident Albrecht, CDU, dass Gorleben als einziger möglicher Standort für ein Atommüll-Endlager auserkoren sei. Einen Tag später, am 23. Februar, gab es schon die erste große Demonstration mit rund 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Landkreis Lüchow-Dannenberg – der Rest ist Geschichte. Die Menschen im Wendland feiern den Jahrestag ihres Widerstands mit einer ganzen Aktionswoche ab dem 18. Februar.

 

 

Samstag, 18. Februar 2017

 

Klassik-Pop-et cetera  •  10:05 – 11:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Am Mikrofon: Der Kabarettist, Musiker und Sänger Matthias Ningel

Matthias Ningel macht seine augenscheinliche Unbeholfenheit zum Patentrezept seiner Darbietung. Mit feiner Ironie, scharfem Verstand und knackiger Schlagfertigkeit setzt er sich dafür ein, im Alltag unperfekt sein zu dürfen. Mit seinem ersten Programm ›Omegamännchen‹ hat er in den vergangenen Jahren die Republik bereist und ist Kabarettmeister 2016 geworden. Pointenreich kämpft er in seinen Geschichten gegen Platzhirsche und andere Alphatiere und entlarvt dabei ihre Unzulänglichkeit. Mit einer Melange aus Gesang, Klavier, Loops und Schauspiel setzt er sich für Schüchternheit ein, macht aus der Introvertiertheit eine begehrenswerte Schönheit und bricht eine Lanze für die Fähigkeit, zu erröten.

 

Lange Nacht  •  00:05 – 03:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Unheilvolle Kontinuitäten

Eine Lange Nacht über den deutschen Kolonialismus

Von Rolf Cantzen

Prügel mit dem Tauende oder doch mit der Nilpferdpeitsche? Die Frage, wie die zwangsverpflichteten schwarzen Arbeiter in den deutschen Kolonien ›zivilisiert‹ werden sollen, diskutierten Politiker und Mediziner vor etwas mehr als 100 Jahren in aller Öffentlichkeit. Die Kolonien versprachen Rohstoffe, Absatzmärkte und Orte für deutsche Auswanderer. So wurden Teile Afrikas und der Südsee annektiert und die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Ordnungen vollends zerstört. Die kolonisierte Bevölkerung leistete Widerstand – gewaltlos, auf juristischen Wegen, dann aber auch durch Kriege, die mit Hunderttausenden von Toten und im heutigen Namibia und damaligen Deutsch-Südwest mit dem ersten Genozid des 20. Jahrhunderts endeten.

Die ›Lange Nacht‹ wird ab 23:05 auch im Deutschlandfunk gesendet.

 

 

Sonntag, 19. Februar 2017

 

Freistil  •  20:05 – 21:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Auf der Grenze

Eine Expedition in die Übergangszonen

Von Christoph Spittler

DLF 2017

Der Mauerfall und das große Feuerwerk des Liberalismus sind lange Jahre her. Jetzt werden wieder Grenzzäune gebaut. In Ungarn, Mazedonien, im Süden der USA und vielleicht sogar am Brenner. Aber nicht nur hier gibt es neue und alte Grenzen. Denn eingegrenzt, ausgegrenzt, abgegrenzt wird schon immer und überall. Aber was ist eigentlich die Natur der Grenze, und was ist ihr Sinn und Zweck? Warum wollte der expansive abendländische Liberalismus stets über Grenzen hinausgehen? Und warum dürfen Türsteher mit Diktatorenwillkür darüber bestimmen, wer in den Nightlife-Tempel hineindarf und wer heute leider nicht? Eine Expedition in Grenzregionen und zu ihren Bewohnern. Zu Türhütern, Zöllnern, Grenzforschern und Grenzbewohnern.

 

Kakadu  •  07:30 – 08:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Erzähltag

Die schöne Jolie

Von Rusalka Reh

DKultur 2017

(Ursendung)

Obwohl die alte Ziege dem Bauern Hintrop gehört, machen die Menschen mit ihr, was sie wollen. Die Jungen aus dem Dorf bewerfen sie sogar mit altem Obst. Doch die ›schöne Jolie‹ ist nicht allein. Denn aus der Stadt ist Unterstützung herbeigezogen. Und auch wenn nun sechs Kinder gegen eins stehen, ein mutiges und liebendes Herz gibt nicht klein bei. Eine Geschichte voller Mitgefühl und Gerechtigkeitssinn über eine lebenswichtige Freundschaft.

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