Radiotipps

Hörfunktipps KW 27 Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadioWissen

2016_KW_27_Hörfunktipps

 

 

Montag, 04. Juli 2016

 

Musikszene •  20:10 – 21:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Tradition ist permanente Revolution

Die Musikmetropole Palermo zwischen Süditalien und Nordafrika

Von Peter Krause

Laut, chaotisch und wunderschön: Palermo, die Hauptstadt Siziliens, ist ein Knotenpunkt der Kontraste und die arabischste Metropole Italiens. Der öffentliche Verkehr ist so rätselhaft wie der Dialekt, der dort gesprochen wird, und prächtige Palazzi sind die Nachbarn von völlig heruntergekommenen Wohnhäusern. Eine Metropole zwischen Süditalien und Nordafrika, in der manche traditionellen Gesänge orientalisch klingen und der Einfluss der traditionellen Musik sogar bis in die Zeitgenössische Musik reicht. Die meisten Künstler hatten schon Kontakt mit der Mafia, doch die Musikszene hat sich davon wenig beeindrucken lassen, sie ist groß, lebendig, vielseitig, voller Überraschungen und ungewöhnlicher Persönlichkeiten.

 

 

Freispiel • 0:05 – 1:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Rashomon Hilti

Hörspiel von Edgar Lipki feat. fs:Kollektiv

Mit Kathi Angerer, Bernhard Schütz, Astrid Meyerfeldt, Fabian Hinrichs

Komposition: Silas Bieri, Joker Nies                           

Ton: Jean Szymczak

WDR 2014/53’41

Der Rashomon-Effekt: Jeder erzählt etwas anderes. Alle haben gelogen. Das Hörspiel ist ein chaotisches Hearing zum Phänomen Wahrheit und zum NSU-Prozess, eine »Nationale Komödie« über die Stelle ganz rechts, wo die Optik beschlägt. Zwei Männer, eine Frau. Und die neue Tatort-Kommissarin, die als Gleichstellungsbeauftragte nach der Wahrheit bohrt. Zehn Jahre, zehn Morde. Wir wollen endlich wissen, was wir nicht hören wollen.

 

 

Kriminalhörspiel • 21:30 – 22:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Tod eines Fußballers

Von Eva Lia Reinegger

Regie: Thomas Leutzbach

Mit Susanne Uhlen, Jonas Baeck, Arved Birnbaum, Fabian Busch, Josef Tratnik, Jana Piechota, Mandana Mansouri, Sigrid Burgholder, Bruno Tendera u.a.

Ton: Matthias Fischenich

WDR 2012/53’53

Der 19-jährige Kevin hat in der 89. Spielminute seine Mann­schaft in die 1. Bundesliga gekickt. Noch im Stadion bricht er zusammen und stirbt. Es gibt einen Dopingverdacht, doch der pathologische Befund lautet Tod durch Allergieschock. In seiner Trinkflasche finden sich Spuren von Erdnussöl. Kevin wurde ermordet. Kommissarin Jeanette Degelow findet heraus, dass Kevin den Verein verlassen wollte.

 

 

 

Dienstag, 05. Juli 2016

 

Sprechstunde • 10:10 – 11:30 Uhr  •  Deutschlandfunk 

Dienst an Lebenden und Toten

Moderne Rechtsmedizin

Live aus dem Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Frankfurt am Main

Am Mikrofon: Carsten Schroeder und Christian Floto

»Todeszeitpunkt?« »Genaues kann ich erst nach der Obduktion sagen.« Ein Dialog, wie er in fast jedem ›Tatort‹ vorkommt. Rechtsmediziner, die Experten für Todeszeitpunkte, Todesursachen und Identifizierung von Leichen, sind unerlässliche Partner für jeden Kommissar. Doch auch in der Realität ist ihre Arbeit spannend und noch umfangreicher, als Fernsehkrimis es vermuten lassen. Die ›Sprechstunde‹ berichtet live aus dem Institut für Rechtsmedizin des Uniklinikums Frankfurt. Das Team vor Ort begleitet dabei eine Obduktion, beobachtet Toxikologen bei der Drogenanalyse und erfährt, wie man mithilfe von Fliegenlarven den Todeszeitpunkt bestimmen kann.     

Hörertel.: 00800.4464 4464

sprechstunde@deutschlandfunk.de

 

 

Zeitfragen. Feature  • 19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Ausflug mit Schinkenbrot

Eine kleine Geschichte der Pauschalreise

Von Christoph Spittler

Am 5. Juni 1841 starteten englische Arbeiter zu einer von Thomas Cook organisierten Zugreise zu einem Pauschalpreis – der Beginn modernen Reisens.

 

 

 

Mittwoch, 06. Juli 2016

 

Musikforum • 22:05 – 22:50 Uhr  •  Deutschlandfunk

Ludwigsburger Schlossfestspiele 2014

Joseph Haydn – Streichquartett G-Dur, op. 76/1, Streichquartett, d-Moll, op. 76/2, Streichquartett C-Dur, op. 76/3

Otto Lechner – Improvisationen

Casal Quartett

Otto Lechner, Akkordeon

Aufnahme vom 24.7.14 im Ordenssaal des Residenzschlosses Ludwigsburg

Er ist blind und unternimmt seine Abenteuerreisen daher mit einem Akkordeon in den unendlichen Weiten der Musik. Mal spielte Otto Lechner zusammen mit Josef Hader, mal mit Joe Zawinul oder Dhafer Youssef, und immer wieder zieht es ihn zu seiner großen Leidenschaft, dem Dichter Franz Kafka. Bei den Schlossfestspielen trat der Wiener mit dem derzeit wohl besten Schweizer Streichquartett auf, um mit ihm Joseph Haydn neu zu entdecken. Und das geht so: Das Casal Quartett interpretiert die frühen Juwelen der Kammermusik notengetreu und mit tiefster Empfindung; hierauf nimmt Otto Lechner ein zunächst scheues, dann intimer werdendes Gespräch mit dem Original auf und umkreist, befragt, erforscht diese perfekte Musik auf die zarteste und respektvollste Weise. Durch diesen lebendigen und berührenden Dialog werden wir daran erinnert, wie heutig Haydn ist.

 

 

Hörspiel • 21:30 – 22:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Im Westen nichts Neues (1/2)

Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman

Von Erich Maria Remarque

Bearbeitung: Matthias Eckoldt

Regie: Christiane Ohaus

Ton: Andreas Meinetsberger

RB 2014/54’01 (Teil 2 am 13.7.16)

Der Erste Weltkrieg forderte über 16 Millionen Menschenleben und wurde zur Urkatastrophe der Moderne. Im Juli 1916 begannen die deutschen Truppen in der Schlacht um Verdun eine letzte, erfolglose Großoffensive. Der 1929 erschienene Roman ›Im Westen nichts Neues‹ erzählt das Grauen dieses Krieges aus der Innenansicht. Der 19-jährige Soldat Paul Bäumer hat das Abitur in der Tasche und meldet sich mit Begeisterung zum Kriegsdienst. An der Front erfahren er und seine Kameraden, was Krieg in seiner ganzen Grausamkeit und Dramatik wirklich bedeutet.

 

 

 

Donnerstag, 07. Juli 2016

 

Marktplatz • 10:10 – 11:30 Uhr  •  Deutschlandfunk

Chance zum kostenlosen Update endet: Windows 10 und Alternativen

Am Mikrofon: Stefan Römermann

Normalerweise läuft ein Computer-Betriebssystem eher still und leise im Hintergrund. Bei Windows 7 oder 8 ist das zurzeit anders: Computerbesitzer mit diesen Systemen bekommen seit Monaten aufdringliche Werbefenster eingeblendet: Bis zum 29. Juli 2016 könne man kostenlos zur neuen Windows-Version 10 wechseln. Wer nicht aufpasst, installiert das Update unter Umständen sogar unfreiwillig. Welche Vorteile bringt ein Wechsel? Welche Risiken gibt es, beispielsweise beim Datenschutz? Wer sollte das Angebot zum kostenlosen Update vielleicht eher ausschlagen? Und welche Alternativen gibt es jenseits von Windows, beispielsweise mit dem kostenlosen Betriebssystem Linux oder dem Apple-System Mac OS? Diese und weitere Fragen diskutiert Stefan Römermann im ›Marktplatz‹ mit Expertinnen sowie Hörerinnen und Hörern.

Hörertel.: 00800.4464 4464

marktplatz@deutschlandfunk.de

 

 

Länderreport • 13:30 – 14:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Nicht Pfalz und schon gar nicht Hessen

200 Jahre Rheinhessen

Von Anke Petermann

Rheinhessen ist nicht Hessen, selbst wenn die hügelige Weinlandschaft bis 1945 dazu gehörte. Die Provinz entstand als Folge der europäischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress. Heute präsentiert sich die Region als ›deutsche Toskana‹, als ›Land der tausend Hügel‹, als Gegend guter Rieslinge und aufstrebender junger Winzer. Es faszinieren apulisch anmutende ›Trulli‹, also die weißen Weinberghäuschen, und kühle ›Kuh-Kappellen‹, in denen früher das Vieh stand und heute gut gegessen wird. Und um den Bogen zur Aktualität zu spannen: Flüchtlinge finden gut organisierte Aufnahme in diesem Landstrich zwischen Bingen und Worms. Anke Petermann über die ›Völkermühle‹ am Rhein.

 

 

 

Freitag, 08. Juli 2016

 

On Stage • 21:05 – 22:00 Uhr • Deutschlandfunk

Lateinamerikanischer Stilmix – Die kolumbianische Band Profetas live von der großen Bühne im Heinepark beim Weltmusikfestival Rudolstadt

Am Mikrofon: Thekla Jahn

In der Musik von Profetas spiegelt sich der multiethnische Mix des Landes. Die siebenköpfige Band kombiniert Cumbia- und Reggae-Rhythmen der afrokolumbianischen Küstenregion mit Rock und Hip-Hop der weißen Latinos in Bogotá. Profetas singt über die bittere urbane Realität und hat den passenden Sound dazu entwickelt: Er lebt vom Kontrast zwischen Antombo Langanguis jazziger Stimme und den markanten Rapeinlagen von Pablo Fortaleza.

 

 

Kakadu. Entdeckertag • 15:05 – 15:30 Uhr  • Deutschlandradio Kultur

Hereinspaziert in das bunte Treiben der Menschen, Monster und Sensationen.

Der Prater in Wien

Von Angi Harrer-Vokurep

Moderation: Paulus Müller

Der Prater in Wien ist einer der ältesten Vergnügungsparks der Welt. Gruselige Geisterbahnen, gigantische Riesenräder, die Kraftmessmaschine ›Watschenmann‹ oder der freche Praterkasperl gehören hierher, ebenso wie die tausenden von Besuchern aus der ganzen Welt, die sich jedes Jahr an diesem magischen Ort versammeln. Seit genau 250 Jahren können sich die Menschen im Prater amüsieren. Überall glitzern und blinken bunte Lichter, es riecht nach Popcorn und gebrannten Mandeln und wer sich traut, kann sich von den Wackel- und Schleuderapparaturen mal richtig durchschütteln lassen. Der Prater war immer ein Ort an dem die neuesten technische Entwicklungen ausprobiert wurden. 1897 wurde als eine Welt­sensation das Riesenrad aufgestellt. Heute gilt es als eines der Wahrzeichen Wiens, von dessen Gondeln aus man die ganze Stadt überblicken kann. Der Wiener Prater ist aufregend und beschaulich zugleich. Denn neben dem Unterhaltungspark, der von den Wienern ›Wurstlpark‹ genannt wird, liegt der ›Grüne Prater‹ – ein Park mit weiten Liegewiesen und schattigen Plätzen. Dieses Waldgebiet war früher mal kaiserliches Jagdrevier, in dem Hirsche und andere wilde Tiere lebten, bis der Kaiser den Park für das Volk eröffnete. Das war 1766. Und noch heute ist der Prater ein Ort mit viel Geschichte und Geschichten, die erzählt werden wollen. Also, bitte anschnallen und Augen und Ohren auf, die wilde Fahrt durch die betörende Welt des Rummels kann jetzt beginnen.

 

 

 

Samstag, 09. Juli 2016

 

Lange Nacht • 23:05 – 2:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Jungbrunnen für Entrückte

Eine Lange Nacht über den Monte Verità

Von Peter Mayer

Regie: Rita Höhne

Angeführt von Henri Oedenkoven, einem zivilisationsmüden Industriellensohn aus Antwerpen, war im Jahr 1900 eine Handvoll Aussteiger ins Tessin gezogen. Sie wollten sich dort den Traum vom selbstgeschaffenen Paradies erfüllen, kauften sich einen verwilderten Hügel über Ascona und machten ihn zu ihrem ›Berg der Wahrheit‹, Monte Verità. Er wurde Refugium sonnensuchender Vegetarier, Atelier der Lebenskünstler und Kolonie geistiger Sonderlinge. In dieser Sendung treten die Hauptdarsteller auf wie in einer Revue: Der Dichter Hermann Hesse wollte von seiner Trunksucht loskommen. Der Psychoanalytiker Otto Gross gab die Parole von der sexuellen Revolution aus. Rudolf Laban lehrte die tänzerische Entfesselung der
Gefühle. Theodor Reuß, Großmeister eines obskuren Ordens, feierte nächtliche Orgien, bis Oedenkoven ihn vom Hügel jagte. Erschöpft von seinem Experiment zog der Gründer nach zwei Jahrzehnten selber von dannen. Baron von der Heydt, 
Banker und Kunstsammler, kaufte die einzigartige Immobilie und schuf ein Feriendomizil für den Adel Europas und Politiker wie Konrad Adenauer. Die Ausstrahlungskraft des Monte Verità, die bis heute wirkt, hat auch rasch das armselige Fischernest Ascona erfasst. Im Dorf vereinigten sich die Exzentriker aller Länder: die Malerin Marianne Werefkin, die Tänzerin Charlotte Bara, der baltische Kleinadelige, der sein Erbe versoff, ohne es zu besitzen. In Ascona wackelten, aus dem Jenseits beseelt, die Tische, erschien Mozart als Wiedergänger und brauste der deutsche Kaufmann Max Emden mit seinen Gespielinnen im Motorboot von seinem Lustschloss auf den Brissago-Inseln über den Lago Maggiore.

 

 

Schlaglichter • 12:30 – 13:00 Uhr • Deutschlandradio Kultur

KulturSchock

Satire zum Start des Sommerlochs

Moderation: Andre Zantow

Wann verklagt Erdogan das Bundesverfassungsgericht? Hat die AfD schon alle Schwulen gezählt? Und sendet die ARD jetzt immer bei Koalitionsstreitigkeiten die schönsten Modelleisenbahnstrecken von Horst Seehofer? Diese Fragen können im vierteljährlichen KulturSchock mit Sicherheit nicht abschließend geklärt werden. Aber stellen wollten wir sie trotzdem.

 

 

 

Sonntag, 10. Juli 2016

 

Konzertdokument der Woche • 21:05 – 23:00 Uhr • Deutschlandfunk

Musikfest Bremen 2015

Harrison Birtwistle – Earth Dances

Gustav Mahler – Das Lied von der Erde

Anna Larson, Alt

Michael Schade, Tenor

Swedish Radio Symphony Orchestra

Leitung: Daniel Harding

Aufnahme vom 14.9.15 aus dem Konzertsaal Die Glocke in Bremen

Harrison Birtwistle dachte an geologische Formationen, als er sein Orchesterwerk ›Earth Dances‹ komponiert hat. In dem 1986 uraufgeführten Stück überlagern sich sechs unabhängige musikalische Schichten. Das Orchester ist entsprechend in sechs Blöcke eingeteilt. Beim Hören denkt man tatsächlich an Gesteinsschichten, die sich sehr nah kommen und auch aneinander reiben. Das Schwedische Radiosymphonieorchester und sein Chefdirigent Daniel Harding haben diese zeitgenössische Komposition bei ihrem Auftritt im Rahmen des Musikfests Bremen 2015 mit Gustav Mahlers ›Lied von der Erde‹ kombiniert. Mahler verarbeitet darin die herben biografischen Einschnitte des Jahres 1907: Wegen antisemitischer Anfeindungen musste er damals seinen Posten als Wiener Hofoperndirektor räumen, seine vierjährige Tochter Maria Anna verstarb und zudem wurde bei ihm eine schwere Herzkrankheit diagnostiziert. Besonderes Gewicht hat das Adagio-Finale ›Der Abschied‹. Mit der Altistin Anna Larsson war in Bremen eine der führenden Mahler-Sängerinnen der Gegenwart zu erleben.

 

 

Kakadu • 8:05 – 9:00 Uhr • Deutschlandradio Kultur

Hörspieltag

Elefant im Krankenhaus

Von Gabriele Herzog

Regie: Maritta Hübner

Rundfunk der DDR 1989/46’27

Moderation: Paulus Müller

Im Tierpark wird ein Elefantenbaby geboren. Tilly, ein Mädchen von acht Jahren, hat sich den schönsten Namen ausgedacht und wird deshalb zur Elefantentaufe in den Tierpark eingeladen. Tilly freut sich sehr, nur da gibt es ein Problem: Sie liegt im Krankenhaus und darf nicht aufstehen. Vor lauter Kummer wird Tilly gar nicht gesund. Da beschließt ihr Bruder Robert: »Ich bringe dir den Elefant ins Kranken­haus«. Es klingt unglaublich, aber Robert schafft es.

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