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Essay: Klang oder Geräusch? Die Zähmung des Unerhörten + Videobeispielen

Die Moderne ist lärmig. Aber dank ästhetischer Magie kann sie jeden Lärm in Musik verwandeln.

Voller Musik ist die Moderne. Sie erfindet Rhythmen des Stanzens und Hämmerns, sie ertönt melodisch in Sirenen und Hupen. Und sie erweitert die Dynamik bis ins Getöse. Der neue Lärm aus Industrie, Verkehr und Krieg findet bald seinen Widerhall in der traditionellen Klangkunst. So dräut das neue Zeitalter in den Fortissimi von Igor Strawinskys «Sacre du Printemps». Und in «Pacific 231» lässt Arthur Honegger die Eisenbahn auftrumpfen.


Futuristischer «Bruitismus»

So weit aber wie die italienischen Futuristen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die mit einem «Bruitismus» das klassische Komponieren durch das Arrangieren von Lärm ersetzen wollten, gehen Musiker zunächst nicht. Vielmehr verlassen sie sich auf ihr Gehör, das zwischen Klang und Geräusch unterscheidet. Wo aber verläuft die Grenze? Kategorielle Klarheit gibt es in dieser Frage ebenso wenig wie ein Einvernehmen unter Musikern und Zuhörern. Vielmehr sorgt der Gegensatz von Klang und Lärm für kreative Vielstimmigkeit. Und die diskursiven Dissonanzen nehmen in dem Masse noch zu, als das Spektrum musikalischer Methoden und Ausdrucksformen im Laufe des 20. Jahrhunderts durch neue Stile, Traditionen und Trends erweitert wird…

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© NZZ, Ueli Bernays 

Hier ein paar Videos die mir dazu eingefallen sind ….

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