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Das Filter: Wochenend-Walkman vom 29.7.2017 mit Ben Frost, Golden Retriever und Mura Masa

Ben Frost – Threshold of Faith

Was für Musik entsteht, wenn zwei solche Individuen mit musikalisch eigentlich relativ weit entfernten Backgrounds aufeinander treffen? Ambient. Das scheint ein plausibler Nenner. Natürlich mit viel Drone, wunderbar klingenden Analogschleifen, ein bisschen anti und dank verzerrter Gitarrensounds auch immer verrockt erdig. Es klingt vor allem gut. Ob Albini demnächst Techno machen wird? So ganz uninteressant wäre die Vorstellung nicht.

 

Golden Retriever – Rotations

 Immer wenn das Piano einsetzt, sind die Assoziationen natürlich eklatant, mich erinnert die Stimmung des Albums aber eher an die besten Momente von „Pavilion Of Dreams“ von Harold Budd, einer Platte, auf der auch Gavin Bryars mit am Werke war, damals, 1978. Und es kommt, wie es kommen musste: Das letzte Stück, „Sunsight“, ist eines der besten überhaupt, die dieses Jahr erschienen sind.

 

Mura Masa – Mura Masa

Während das Hot-Chip-Member seine Beats auf Hochglanz-Pop poliert, kommt Mura Masa von der anderen Seite. Er holt den Pop zu sich rein, verzichtet aber auf die anbiedernde Politur in der Produktion. Es bleibt rough, wo andere aufgeweicht hätten, die rudimentären Momente des Albums sind die waren Highlights. Wie zum Beispiel das geniale Feature mit Tom Tripp, dessen Echos und Rims den Song so Housefloor-tauglich klingen lassen, wie es selbst heute nur selten der Fall ist.

© Das Filter29.7.2017 • SOUNDS – Text: Redaktion

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