Musiktipps

Das Filter: Wochenend-Walkman vom 1.4.2017 mit Kelly Lee Owens, Kid Koala featuring Emilíana Torrini und Autodidact

Kelly Lee Owens – s/t

Viel wichtiger ist, wie Owens’ auf dieser LP ihren ganz eigenen Weg findet. Sich der Dance Music verpflichtet fühlt, ohne sie dabei überzubetonen, sondern vielmehr als Vehikel für ihre Songs und Ideen nutzt. Sich nicht ranschmeißt (keine Dance-Album mit Vocals), auch nicht in den kratzbürstigen, Wave-verpesteten Neo-Underground abdriftet), sondern vielmehr in beeindruckender Weise zeigt, wie Pop heute klingen kann, wo der Pfad zwischen Anbiedern und Anecken immer schmaler wird.

 

Kid Koala featuring Emilíana Torrini – Music To Draw To: Satellite

Es ist ganz im Gegenteil ein konsistentes, ambientes und warmes Elektronik-Album mit feinem Gespür für gutes Songwriting. Weder Kid Koala noch Emilíana Torrini haben wohl je so einen deepen Sound gemacht. Eine überraschende Kollaboration befreit von allem erdenklichen Feature-Mief. Gute Sache.

 

John Tejada – Autodidact

Vielleicht der entscheidenste Unterschied zu heute: Was mittlerweile etablierte Rezeptur ist, war damals nur vage Zutatenliste. Da wird mutig ausgereizt und mal übers Ziel hinausgeschossen. Die runden Kanten von heute – damals noch nichtmal angeschliffen. Lange hat mir keine Platte mehr so viel „Spaß gemacht“. Das klingt denkbar unspezifisch, und trifft es trotzdem auf den Kopf.

© Das Filter, 1.4.2017 • SOUNDS – Text: Redaktion

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