CD TIPP

CD TIPP: 2 Frauen und jede mit einer Solo CD KATHARINA ERNST – Extrametric / Ventil Records // Aviva Endean – cinder : ember : ashes / Sofa

Eine interessante Gegenüberstellung. Katharina Ernst am Schlagzeug und Aviva Endean an den Klarinetten. Beide arbeiten dazu noch mit vielen Effekt Geräten. Geht es eigentlich nicht mehr ohne ? Unterschiedlicher kann Ihre Musik jedenfalls nicht sein.

Es gibt wahrlich nicht viele Frauen am Schlagzeug, auch wenn man sie nicht mehr an einer Hand abzählen kann, so bleiben sie dennoch die Ausnahme. Jetzt also Katharina Ernst mit einer Schlagzeug Solo CD.

„Alle Stücke sind polymetrische bzw. polyrhythmische Kompositionen im weitesten Sinne. Viele davon sind elaborierte, stark durchkomponierte Grooves, welche sich durch gewisse Muster hindurch entwickeln. Es gibt aber auch deutlich Raum für gröbere Abstraktion und sprichwörtliche gerahmte Improvisation in Form von Chance Operations und dergleichen. Zum konventionellen Schlagzeug kommen auch Elektronik und kleineres Schlagwerk hinzu, wobei der Fokus auch sehr klar auf authentischer und effizienter Live-Umsetzung liegt. Im Vordergrund steht dabei die pulsierende Veränderung der miteinander in Beziehung stehenden rhythmischen Relationen als komplexes kaskadierendes Geflecht.“ Katharina Ernst

Interview mit Katharina Ernst

Es sind, vereinfacht gesagt, Studien in Rhythmus und Metrik. Vom Groove her würde ich Ihre Musik eher der Rockmusik zuordnen, aber das trifft es nicht ganz. Das würde auch nur für einen bestimmten Teil stimmen. Veröffentlichungen mit Solo Schlagzeug sind entweder in der neuen Musik angesiedelt oder im Jazz. Und beides trifft es nicht. Einen großen Nachhör-Effekt kann ich jedenfalls nicht feststellen. Sie steht ja quasi noch am Anfang und ich bin gespannt, wo es bei Ihr hingeht.

Ganz anders ist es bei Aviva Endean. Die aus Melbourne stammende Künstlerin ist sehr breit aufgestellt. Kammermusik, experimentelle und improvisierte Musik. Sie bezeichnet sich selbst als ‚Performance Maker‘ und experimentiert mit verschiedenen Kontexten die sich im weitesten Sinn um das Erleben bestimmter Klangerfahrungen drehen. Beschreiben lässt sich ihre Musik nur schwer.

Es erfordert konzentriertes zuhören. Wenn sie z.B. im Titel 3 mit der Klarinette auf das Fell einer Timpani blässt. Was allerdings sehr leicht fällt, denn die Musik wurde wunderbar aufgenommen. Ein wichtiger Ausgangspunkt für Ihre Stücke sind die Gedanken von Musikologe Andrew Killicks „Holicipation: Solitäres Musizieren“. Ein Spielen für sich selbst. Ohne, dass ein Publikum dabei ist oder dass man es ausblendet. Wieder eine Produktion aus dem Hause Sofamusic, die den hohen Anprüchen, die sie an sich selbst stellen, wieder gerecht wird.

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