Bud Powell: Bebop Pianism
Bud Powell gilt als einer der Begründer des modernen Jazzklaviers. Gemeinsam mit Pionieren wie Charlie Parker, Dizzy Gillespie und Thelonious Monk entwickelte der junge Pianist die Basis für den Bebop. Allerdings hatte er große gesundheitliche Probleme.
Mit Thomas Mau
Musiker wie Charlie Parker oder Dexter Gordon waren beeindruckt von Powells Virtuosität und Einfallsreichtum. Doch mit zwanzig wurde der Pianist von mehreren Polizisten brutal zusammengeschlagen und musste mehrere Monate im Krankenhaus behandelt werden. Als er bei einer Schlägerei ein weiteres Mal verletzt wurde, behandelten ihn die Ärzte mit Elektroschocks, was seine psychische und physische Gesundheit massiv beeinträchtigte. Seinen künstlerischen Zenit hatte Bud Powell überschritten, aber immer wieder gelangen ihm – trotz seiner Alkoholprobleme – bemerkenswerte Aufnahmen, wie am 31. Januar 1962 in Lausanne. Dieser Auftritt zeigt noch einmal seine ganzen künstlerischen Möglichkeiten. Powells tragische Lebensgeschichte diente dem Regisseur Bertrand Tavernier als Basis für den Spielfilm „Um Mitternacht“.
© WDR 3, Jazz & World, 2.1.2018